Et ego, Brute! - Entäußerung auf deutsch
am 12. Dez 2008, 19:39 im Topic 'that's me'
Lange überlegte ich, ob ich dieses Thema hier anschneiden soll, nun mach ich es mal, nach ein wenig Eingewöhnung traut man sich ja mehr.
Der Anlass war mehr oder minder ein wenig Suppe. Nur, daß ich die Begriffe Schlägerfraktion und Kloppitreff für mich nicht ganz passend finde, ich geh aber trotzdem hin. ;) Auch ich verbringe ein wenig Lebenszeit dort.
Jedenfalls bin ich auch in diesen Gefilden unterwegs, in den letzten Monaten zwar fast gar nicht mehr, zuviel anderes nagte an mir. Aber jetzt, wo ich gern mal wieder hin würde, um ein paar Gesichter wieder zu sehen, findet Dank Weihnachten nichts statt. Also schreibe ich hier mal ein wenig.
Anfang der 90er erwachte mein Interesse, 2002 ging ich, als junger Student, zu den ersten Treffen. Anfangs sehr argwöhnisch, was auch an manchen Gestalten lag, auf deren Bekanntschaft ich sehr gut hätte verzichten können. Aber ein anderer Ort, ein anderer Organisator und es wurde deutlich besser. Aus der Zeit habe ich noch heute eine Hand voll Freunde, zu denen der Kontakt gepflegt wird. Naja, später wechselte ich nochmals den Ort und Organisator und bin noch heute dort, inzwischen hab ich dort zudem ein paar kleinere Aufgaben übernommen (und wieder abgegeben). Ich hoffe, im nächsten Jahr komm ich wieder dazu, das Gefühl war kein all zu schlechtes.
Allerdings sind die Bekanntschaften dort deutlich rarer gesät, fast gar nicht existent. Bin unschlüssig an was es liegt, vermutlich an mir - andere finden dort schneller Anschluss. Ich kenne halt die Gesichter, Vornamen.
Aber trotz allem fühle ich mich dort zwischen den Stühlen. Mich reizt nur einiges an den Vorlieben Anderer, meine werden kaum geteilt. Man sitzt im selben Boot und will doch zu zwei verschiedenen Anlegestellen rudern. Vielleicht ist dies der Grund für die wenigen Kontakte. Ich weiß, was ich nicht suche und bleibe so instinktiv auf Abstand.
Zu finden, was ich suche gestaltet sich dagegen deutlich schwerer, ich glaube häufig erfülle ich nicht die passenden Klischees, die erwartet werden. Aber noch häufiger scheitert es an den verschiedenen Anlegestellen. Der Wunsch nach "spezieller Normalität" ist groß, grad wenn man bei den Treffs dauernd die Paare oder Polys sieht, bei denen es ja auch meist klappt.
Doch was ist die Lösung? Ansprüche herunterschrauben und auch '20%' eine Chance geben? 'Normal' werden und sich selbst einschränken, unterdrücken? Hoffen, daß der Zufall es doch mal gut mit mir meint? Schwieriges Thema jedenfalls, das sich seit kurzem wieder in meinem Kopf dreht und auch wieder ungelöst bleibt. Vielleicht finden sich ja in den Kommentaren neue Impulse? ;)
Der Anlass war mehr oder minder ein wenig Suppe. Nur, daß ich die Begriffe Schlägerfraktion und Kloppitreff für mich nicht ganz passend finde, ich geh aber trotzdem hin. ;) Auch ich verbringe ein wenig Lebenszeit dort.
Jedenfalls bin ich auch in diesen Gefilden unterwegs, in den letzten Monaten zwar fast gar nicht mehr, zuviel anderes nagte an mir. Aber jetzt, wo ich gern mal wieder hin würde, um ein paar Gesichter wieder zu sehen, findet Dank Weihnachten nichts statt. Also schreibe ich hier mal ein wenig.
Anfang der 90er erwachte mein Interesse, 2002 ging ich, als junger Student, zu den ersten Treffen. Anfangs sehr argwöhnisch, was auch an manchen Gestalten lag, auf deren Bekanntschaft ich sehr gut hätte verzichten können. Aber ein anderer Ort, ein anderer Organisator und es wurde deutlich besser. Aus der Zeit habe ich noch heute eine Hand voll Freunde, zu denen der Kontakt gepflegt wird. Naja, später wechselte ich nochmals den Ort und Organisator und bin noch heute dort, inzwischen hab ich dort zudem ein paar kleinere Aufgaben übernommen (und wieder abgegeben). Ich hoffe, im nächsten Jahr komm ich wieder dazu, das Gefühl war kein all zu schlechtes.
Allerdings sind die Bekanntschaften dort deutlich rarer gesät, fast gar nicht existent. Bin unschlüssig an was es liegt, vermutlich an mir - andere finden dort schneller Anschluss. Ich kenne halt die Gesichter, Vornamen.
Aber trotz allem fühle ich mich dort zwischen den Stühlen. Mich reizt nur einiges an den Vorlieben Anderer, meine werden kaum geteilt. Man sitzt im selben Boot und will doch zu zwei verschiedenen Anlegestellen rudern. Vielleicht ist dies der Grund für die wenigen Kontakte. Ich weiß, was ich nicht suche und bleibe so instinktiv auf Abstand.
Zu finden, was ich suche gestaltet sich dagegen deutlich schwerer, ich glaube häufig erfülle ich nicht die passenden Klischees, die erwartet werden. Aber noch häufiger scheitert es an den verschiedenen Anlegestellen. Der Wunsch nach "spezieller Normalität" ist groß, grad wenn man bei den Treffs dauernd die Paare oder Polys sieht, bei denen es ja auch meist klappt.
Doch was ist die Lösung? Ansprüche herunterschrauben und auch '20%' eine Chance geben? 'Normal' werden und sich selbst einschränken, unterdrücken? Hoffen, daß der Zufall es doch mal gut mit mir meint? Schwieriges Thema jedenfalls, das sich seit kurzem wieder in meinem Kopf dreht und auch wieder ungelöst bleibt. Vielleicht finden sich ja in den Kommentaren neue Impulse? ;)
kinky,
14. Dez 2008, 00:32
Ich melde mich mal bei Gelegenheit. Jetzt habe ich nicht die Ruhe. (Nur, dass Sie es schonmal wissen.)
kinky,
4. Jan 2009, 01:52
So, jetzt komme ich doch noch mal zum Schreiben.
Worin unterscheiden sich die beiden Treffen, die Menschen dort? Es muss ja einen Grund für diesen unterschiedlich wahrgenommenen Abstand zu den Anderen geben.
Sind es tatsächlich die gemeinsamen Neigungen, die einen zusammenschweißen? Diese Einsicht kann ich nämlich nicht teilen. Ich bin mit denen befreundet, die mir auch im normalen Leben gut über den Weg hätten laufen können. Da ist es eher nebensächlich, ob sie D/s, SM, Windeln oder Wollsocken gerne haben.
Ein Außenseiter unter Außenseitern. Ich weiß da leider auch keinen Rat. Vielleicht fragst du einfach mal bei jemandem nach, der einen besonders ausgefallenen Fetisch hat. Oder du wirfst mal beim Stammtisch die Frage in die Runde, schließlich könnte es eine spannende Diskussion werden, die nicht nur dich betrifft.
(Kloppitreff ist übrigens die Bezeichnung für eine Selbsthilfegruppe, die allerdings nichts mit SM zu tun hat...)
Worin unterscheiden sich die beiden Treffen, die Menschen dort? Es muss ja einen Grund für diesen unterschiedlich wahrgenommenen Abstand zu den Anderen geben.
Sind es tatsächlich die gemeinsamen Neigungen, die einen zusammenschweißen? Diese Einsicht kann ich nämlich nicht teilen. Ich bin mit denen befreundet, die mir auch im normalen Leben gut über den Weg hätten laufen können. Da ist es eher nebensächlich, ob sie D/s, SM, Windeln oder Wollsocken gerne haben.
Ein Außenseiter unter Außenseitern. Ich weiß da leider auch keinen Rat. Vielleicht fragst du einfach mal bei jemandem nach, der einen besonders ausgefallenen Fetisch hat. Oder du wirfst mal beim Stammtisch die Frage in die Runde, schließlich könnte es eine spannende Diskussion werden, die nicht nur dich betrifft.
(Kloppitreff ist übrigens die Bezeichnung für eine Selbsthilfegruppe, die allerdings nichts mit SM zu tun hat...)
citizen,
15. Jan 2009, 01:35
Danke für die Rückmeldung. :)
Der Unterschied liegt in der Altersstruktur... und ja, die Freunde von 'früher' haben nichts mit der Neigung zu tun. Es war mehr der Wunsch nicht allein mit der Neigung dort zu stehen bzw. sich mit jemandem austauschen zu können und verstanden zu werden. Aber dieser Blickwinkel ist inzwischen verrutscht.
Erwähnt hatte ich es wohl mal, das Interesse schien mir aber sehr gering, zu sehr waren die anderen mit sich selbst beschäftigt oder hatten kein Interesse und kannten sich nicht aus.
Mal schauen, wann ich dort wieder vorbeischaue und was sich dort getan hat. Ein paar wenige würde ich schon gern mal wiedersehen.
Und ich frage mich doch jetzt sehr, was hinter dem Kloppitreff steckt - SM lag halt am nahsten. :)
Der Unterschied liegt in der Altersstruktur... und ja, die Freunde von 'früher' haben nichts mit der Neigung zu tun. Es war mehr der Wunsch nicht allein mit der Neigung dort zu stehen bzw. sich mit jemandem austauschen zu können und verstanden zu werden. Aber dieser Blickwinkel ist inzwischen verrutscht.
Erwähnt hatte ich es wohl mal, das Interesse schien mir aber sehr gering, zu sehr waren die anderen mit sich selbst beschäftigt oder hatten kein Interesse und kannten sich nicht aus.
Mal schauen, wann ich dort wieder vorbeischaue und was sich dort getan hat. Ein paar wenige würde ich schon gern mal wiedersehen.
Und ich frage mich doch jetzt sehr, was hinter dem Kloppitreff steckt - SM lag halt am nahsten. :)
kinky,
19. Jan 2009, 02:08
Aber wer will schon von BDSM geheilt werden? ;-)
Naja, ich denke, der Rest braucht Geduld. Bis man jemanden findet, und sei es nur zum Reden, braucht es nunmal etwas länger. Gleiche Neigung + Sympathie + gleiche Wellenlänge muss ja erstmal zusammenkommen.
Naja, ich denke, der Rest braucht Geduld. Bis man jemanden findet, und sei es nur zum Reden, braucht es nunmal etwas länger. Gleiche Neigung + Sympathie + gleiche Wellenlänge muss ja erstmal zusammenkommen.